Brennesseljauche herstellen – zum Düngen und Läuse vertreiben
Unter unseren Lesern gibt es viele Hobbygärtner die Gemüse, Tomaten und Kräuter anbauen. Damit diese ein kräftiges Wachstum haben werden Sie von Anfang an gedüngt. Die meisten nutzen dazu Biodünger den es überall zu kaufen gibt – zum Beispiel hier.
Die meisten dieser Biodünger funktionieren auch Wunderbar und die Pflanzen wachsen kräftiger und bringen mehr Ertrag. Doch hier möchten wir Ihnen zeigen wie Sie Biodünger selber herstellen, und dieser ist genauso effektiv wie gekaufter Dünger, die beste Nachricht aber: Der selbst hergestellte Biodünger ist völlig kostenlos und kann ich beliebigen Mengen hergestellt werden.
Brennessel Jauche herstellen
Die Lösung heißt: Brennesseljauche
Wie Sie Brennesseljauche ganz einfach selbst herstellen können, das zeigen wir in diesem Ratgeber.
Was braucht man zum Herstellen von Brennesseljauche?
Sie brauchen nicht viel, lediglich folgende Dinge sind notwendig:
- Arbeitshandschuhe und Messer für die Ernte
- Einen oder mehrere Gefäße zum Ansetzen der Brennesseljauche
- Etwas zum Abdecken der Behälter
- Und natürlich Brennnesseln
Das war es schon. Vielleicht haben Sie auf Ihrem Grundstück eigene Brennnesseln die Sie für die Brennesseljauche verwenden können, wenn nicht dann ziehen Sie einfach mit offenen Augen in die Natur, es dauert nicht lange und Sie werden Brennnesseln entdecken.
Ernten der Brennnesseln
Sie sollten unbedingt ein Messer oder eine Schere zum ernten der Brennnesseln mitnehmen, wenn Sie nur an der Brennessel ziehen das kommt direkt die Wurzel mit aus dem Boden, und diese soll in der Erde bleiben und weiter wachsen können.
Sie können nur die Triebe oder auch die ganze Brennessel ernten, das ist egal. Wieviel Sie brauchen das bestimmt die Größe Ihres Ansetzgefäßes. Die Brennesseln sollten locker gedrückt in das Gefäß gegeben werden und das ganze Gefäß auffüllen.
Brennesseln bereit zum Ernten
Die Brennesseljauche ansetzen
Nun kann es losgehen. Häufig werden 10 Liter Eimer zum ansetzen der Jauche genommen. Anders als in manchen Anleitungen zu lesen, empfehlen wir nicht die Blätter der Brennesseln von den Stielen zu trennen, das macht am Endresultat keinen Unterschied. Allerdings haben Sie es am Ende der Gärzeit wesentlich einfacher die Brennesseln aus dem Eimer zu bekommen.
Füllen Sie also Ihr Gefäß mit Brennesseln, und zwar so dass sie Halbfest verdichtet sind. Füllen Sie nun Ihr Gefäß mit Wasser, da Wasser aus der Leitung häufig zu Kalkhaltig ist sollten Sie am besten Regenwasser nehmen. Machen Sie das Gefäß so voll das die Brennesseln abgedeckt sind.
Nun decken Sie das Gefäß ab, so dass keine Tiere hineinfallen können, aber schließen Sie es niemals luftdicht, das wäre ein Nachteil.
Brennesseljauche ansetzen
Die Gärzeit der Brennesseljauche – wie lang dauert es?
Nun heißt es abwarten, ca 1 bis 3 Wochen dauert es bis die Brennesseljauche fertig ist. Nach zwei Tagen etwa sehen Sie Blasen und Blubbern in Ihrem Gefäß, das Wasser färbt sich langsam schwarz. Sie sollten einmal am Tag das ganze umrühren. Wenn keine neuen Blasen mehr aufsteigen dann ist das Gären abgeschlossen und die Brennesseljauche ist fertig.
Die Brennesseln müssen nun herausgeholt werden. Haben Sie die Blätter von den Stängeln gepflückt dann kommen Sie nicht umhin die Jauche durch ein Sieb zu gießen. Haben Sie die Brennesseln im ganzen gelassen dann lassen diese sich leicht aus dem Gefäß holen.
Die Brennesseljauche ist nun bereit für den Einsatz.
Die richtige Dosierung der Brennesseljauche
Der selbst hergestellte Dünger ist ein Konzentrat. 10 Liter Brennesseljauche ergeben 100 Liter Flüssigdünger.
Die Dosierung sollte 1 : 20 betragen.
Also einen halben Liter Brennesseljauche auf eine Gießkanne.
Wie wird mit Brennesseljauche gedüngt?
Die Mischung einfach in eine Gießkanne und dann die Pflanzen möglichst weit unten gießen, so dass nichts an die Blätter gelangt.
Wie oft sollte gedüngt werden?
Starkzehrer können einmal wöchentlich mit dem selbsthergestellten Biodünger gedüngt werden. Schwachzehrer einmal im Monat.
Brennesseljauche hilft auch gegen Blattläuse
Haben Sie lästige Blattläuse, dann hilft auch die selbst angesetzte Brennesseljauche. Und zwar geben Sie die unverdünnte Jauche in eine Sprühflasche und sprühen damit die befallenen Blätter ein. Diese Prozedur sollten Sie zweimal wiederholen um auch alle Läuse zu erwischen.
Welche Pflanzen können mit Brennesseljauche gedüngt werden?
Die Nährstoffe die in der Jauche vorhanden sind stärken die Pflanzen, regen Ihr Wachstum an und macht Sie resistenter gegen Krankheiten.
Folgende Pflanzen lieben die Brennesseljauche: Tomaten, Paprikas, Gurken, Chillis, Zuccinis, Kürbisse, Kohlgewächse, Kartoffeln, Lauchgewächse, Zwiebeln, Sellerie, Kräuter, Rosen, Ziergehölze sowie die meisten Blumen.
Was tun gegen den Gestank der Brennesseljauche?
Sie fragen sich woher die Brennsseljauche Ihren Namen hat? Das Wissen Sie spätestens nach einer Woche 😊 Denn die selbsthergestellte Biodünger stinkt erbärmlich, sogar noch schlimmer als Jauche. Deshalb sollten Sie die Jauche auch im hintersten Eck Ihres Gartens ansetzen, aber auch nur wenn dort nicht die Nachbarn Ihre Gartenlaube haben.
Brennesseljauche frisch angesetzt
Was hilft gegen den Gestank der Brennesseljauche?
Viele Gärtner sind der Meinung man könnte gegen den Gestank nichts tun und man müsste damit leben. Doch das stimmt nicht, es gibt ein wahres Wundermittel gegen den Gestank.
Und zwar hilft Urgesteinsmehl sehr gut, das macht die Jauche sehr erträglich, lediglich eine kleine Duftnote bleibt, diese sollte ein Hobbygärtner allerdings problemlos abkönnen.
Es sollte ungefähr ein halbes Kilo Urgesteinsmehl auf einen 10 Liter Eimer gestreut werden, entwickelt sich zuviel Gestank dann einfach noch etwas Urgesteinsmehl nachstreuen.
Hier können Sie Urgesteinsmehl bequem online bestellen.
Wie lange hält sich die selbsthergestellte Brennesseljauche?
Sie ist praktisch ewig haltbar, Sie können Sie auch irgendwo unterstellen und überwintern, wenn Sie das möchten.
Fazit: Günstiger und schneller kann man keinen Biodünger für die Pflanzen im Garten herstellen, Brennesseljauche sollte in jeden Garten gehören, ob groß oder klein. Tragen Sie einen kleinen Teil zum Umweltschutz bei und verzichten auf chemisch hergestellten Dünger, das kommt der Umwelt, Ihrem Geldbeutel, und nicht zuletzt Ihrer Gesundheit zugute.