Abrissarbeiten selber durchführen
Wer ein Grundstück kauft oder bereits eins hat, der hat vielleicht darauf ein altes Gebäude stehen was zu marode ist um es zu sanieren und sinnvoll nutzen zu können. Dann bleibt nur noch der Abriss. Doch wie soll der ablaufen? Kann man den Abriss selber machen? Darf man das alte Gebäude überhaupt abreißen? All diese Fragen klären wir in diesem Artikel.
Noch vor gar nicht allzu langer Zeit war es üblich das man ein großes Loch neben dem alten Gebäude aushob, das alte Haus mit dem Bagger abriss, und diesen Schutt dann in das Loch schüttete, Erde drüber und fertig war man.Das geht heute längst nicht mehr, und das ist auch gut so. Viele Materialen fallen bei einem Abriss an, die in der Erde nichts zu suchen haben.
Darf man ein Gebäude einfach Abreißen?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal klären. Es gibt keine festgelegte Größe ab wann man für ein Gebäude eine Abrissgenehmigung benötigt. Ein alter Gartenschuppen aus Brettern gebaut, kann natürlich bedenkenlos abgerissen werden.
Die Regelungen für den Abriss sind zudem von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Rechtliche Aspekte rund um den Abriss können sie hier nachlesen.
Wichtig ist das Sie vor dem Abriss diesen bei dem zuständigen Bauamt Ihrer Gemeinde oder Stadtverwaltung nachfragen und den Abriss anzeigen, diese sagen Ihnen dann ob der Abriss genehmigungspflichtig ist.
Warnung: Sie sollten es tunlichst unterlassen ein Haus / Gebäude nach dem Motto: „wird schon niemand merken“ abzureißen. Denn auch Jahre später kann das Sie noch teuer zu stehen kommen.
Elektrik, Telefon, Gas vorhanden?
Handelt es sich bei dem Gebäude welches abgerissen werden soll um ein altes Wohnhaus, dann müssen Sie die Versorger über den Abriss informieren. Diese sagen Ihnen dann was getan werden muss, um den Strom-, Gas-, oder Telefonanschluss zu demontieren. Bei intakten Anschlüssen werden Monteure vorbei geschickt um die Anschlüsse abzuklemmen. Die Kosten dafür tragen Sie.
Ist geklärt ob Sie eine Genehmigung brauchen oder nicht, dann kann es losgehen.
Abriss eines Gebäudes in Eigenregie – was kann man selber machen?
Doch wie geht man am besten vor? Es gibt natürlich professionelle Abrissunternehmen die man beauftragen kann. Der große Vorteil ist natürlich das man sich hierbei um nichts kümmern braucht. Die Profis bringen alle nötigen Gerätschaften mit, entsorgen den anfallenden Schutt ordnungsgemäß, und machen dank Ihrer Erfahrung nur soviel „Schaden“ wie wirklich nötig. Für Berlin können wir zum Beispiel dieses Abrissunternehmen empfehlen.
Doch kann man den Abriss eines alten Gebäudes auch in Eigenregie durchführen?
Natürlich ist das möglich, es schreibt Ihnen niemand vor was Sie hierbei tun dürfen und was nicht. Doch ein großes VORSICHT: Abrissarbeiten sind extrem gefährlich. Man hantiert mit Maschinen wie Kettensäge und Abbruchhammer, wer das nicht häufig macht hat hier schon eine extreme Gefahrenquelle.
Dazu kommt das die abgetragenen Materialien schnell ein Eigenleben entwickeln. Zum Beispiel beim Abtragen eines Dachstuhles kann es schnell passieren das die alten Dachsparren und Balken gefährlich herabstürzen.
Beim Abriss von Mauern mit dem Abbruchhammer kann es auch schnell vorkommen das eine Wand einfach einfällt, wenn das dessen Gefüge zerstört wird.
Kabel in der Wand können zudem noch Stromführend sein.
Wie Sie sehen lauern viele Gefahren von Verletzungen die böse Folgen haben können, wenn Sie sich daher nicht sicher sind, sollten Sie den Profi ranlassen.
Die Entsorgung
Je nach Gebäudetyp fallen beim Abriss große Mengen an Schutt und anderen Materialien an. In der Regel Zuviel um es mit dem eigenen PKW zum Wertstoffhof zu entsorgen.
Daher sollten Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken zur Entsorgung machen. Dazu machen Sie ein Aufmaß, so können Sie grob einschätzen wieviel Container sie benötigen werden.
Abfalltrennung spart Geld
Ganz begehrt ist Holz in jeder Form, das müssen Sie nicht entsorgen. Haben Sie einen Kamin oder eine Feuerstelle im Garten, dann können Sie das Holz zerkleinern und dann einlagern.
Haben Sie keinen Kamin dann fragen Sie einfach unter Freunden herum, es finden sich ganz bestimmt schnell dankbare Abnehmer. Denn das Holz ist bereits trocken und kann ohne lange Lagerzeiten zum Heizen genutzt werden.
Bauschutt und Baumischabfall
Der große Unterschied liegt hier im Preis, reiner Bauschutt, also Ziegel, Mörtel, Steine, Beton und Estrich ist nämlich wesentlich günstiger als Baumischabfall. Denn Baumischabfall muss nachsortiert werden.
Hier zahlt es sich also aus, wenn man beim Abriss mit einem gewissen Plan vorgeht.
Sondermüll
Ist nicht nur teuer, sondern auch gesundheitsschädlich, darunter zählt Asbest, altes Dämmmaterial und vieles mehr. Sondermüll also unbedingt aussortieren und gesondert entsorgen. Bei Fragen hilft Ihnen ein nahegelegener Wertstoffhof sicher gern weiter.
Einen guten Überblick was wie entsorgt wird, gibt es in diesem Artikel.
Benötigtes Werkzeug
Sollten Sie sich für den Abriss in Eigenregie entschieden haben, dann brauchen Sie einiges an Werkzeug welches Ihnen die Arbeit erleichtert, eine kleine Auswahl:
- Abbruchhammer elektrisch
- Vorschlaghammer
- Kettensäge
- Beton / Steinsäge
- Winkelschleifer
Tipp: Diese Werkzeuge sind alle recht teuer, wenn Sie diese später nicht, oder nur selten wieder benötigen, dann leihen Sie sich diese Werkzeuge einfach bei einem Werkzeugverleih, das spart sehr viel Geld.
Kosten für den Abriss eines Gebäudes
Wenn Sie sich doch nicht an das selber machen ran trauen, dann wollen Sie natürlich Wissen wieviel ein Abriss durch den Profi kostet.
Selbstverständlich kann man hier keine genaue Summe nennen, das hängt viel von den Materialien ab die im Gebäude stecken. Aber auch die örtlichen Gegebenheiten spielen eine große Rolle. Zum Beispiel wenn spezielle kleine Maschinen zum Einsatz kommen müssen, weil die Zuwegung sehr klein ist.
Als groben Richtwert für den Abriss eines Wohnhauses kann man einen Preis von 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche nennen.
Der Abriss eines normalen Einfamilienhauses kostet also ganz grob zwischen 10.000 und 25.000 Euro.
Fazit: Wenn ein Gebäude abgerissen werden soll kann man sehr viel Geld sparen wenn man es selber macht, doch es sollte ganz genau abgewogen werden ob man diese Aufgabe stemmen kann.