Ein Holzhaus bauen – die Vor- und Nachteile lesen Sie hier

Wohl jeder hat irgendwann den Traum ein eigenes Haus zu besitzen, viele träumen von einem neu gebauten Haus, ganz nach Ihren Vorstellungen und mit der persönlichen Note. Nach den ersten Träumereien werden die Wünsche dann konkreter, zunächst wird entschieden wie gebaut werden soll, ein Massives Haus, oder vielleicht ein Fertigteilhaus? Aber schauen Sie sich auch noch eine weitere Möglichkeit an, nämlich ein Holzhaus. Um was es sich dabei genau handelt, welche Vor- und Nachteile es gibt, das zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Holzhaus

Holzhaus

Was ist ein Holzhaus?

Genau genommen ist ein Haus immer dann ein Holzhaus wenn das Tragwerk aus Holz besteht. Also auch ein altes Fachwerkhaus, dessen Wandfüllung (Gefache) aus Lehm oder Ziegel besteht, ist ein Holzhaus. Jeder von Ihnen kennt die urigen und gemütlichen Blockhäuser die aus Holzstämmen bestehen, diese sind für viele der Inbegriff für ein Holzhaus.

Holzhäuser werden immer beliebter

Doch egal ob Blockhaus, Schwedenhaus oder andere, eins haben alle Holzhäuser gemeinsam – Ihre Beliebtheit ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Immer öfter sieht man Sie, in fast jedem neuen Wohngebiet haben sich einige Bauherren für ein Holzhaus entschieden. Das liegt an den vielen Vorteilen die ein Holzhaus gegenüber den anderen Bauweisen hat.

Die Vorteile von Holzhäusern:

Die Liste der Vorteile von Holzhäusern, gegenüber Massivhäusern, ist lang. Ohne zu sehr auf bautechnische Details einzugehen, möchten wir Ihnen die Vorteile nachfolgend nennen.

Beginnen wir bei der Bauzeit, diese ist bei Holzhäusern wesentlich kürzer als bei anderen Bauweisen. Die Hausteile, bzw. Holzstämme bei einem Blockhaus, werden im Werk vorgefertigt, per LKW zur Baustelle gefahren und mit einem Kran zum fertigen Holzhaus zusammengesetzt. Das dauert vielmals nicht länger wie einen Tag. Das Haus kann während des Baus also nicht nass werden, das Dach, bzw. die Unterspannbahn ist ebenfalls ruck zuck auf dem Dachstuhl, so dass das Holzhaus nicht durchnässt werden kann. Außerdem kann sofort mit den restlichen Innenarbeiten begonnen werden.

Im Prinzip können Sie sofort nach dem Aufbau Ihres neuen Hauses einziehen, denn Trocknungszeiten, zum Beispiel für Estrich, entfallen.

Wenn das neue Haus Holzhaus steht werden die Installationen vervollständigt, vieles wird bereits im Werk mit erledigt, zum Beispiel die Elektroinstallation.

Mit Holz lassen sich mittlerweile alle erdenklichen Grundrisse und Haustypen bauen, statisch ist fast alles mit Holz genauso machbar wie mit Stein und Beton.

Holz verfügt über sehr gute Isoliereigenschaften, deshalb sind die Wände von Holzhäusern deutlich dünner als herkömmliche Ziegelwände, und das ergibt einen großen Vorteil. Somit bleibt nämlich tatsächlich mehr Grundfläche, trotz gleichen Haus-Außenabmessungen. Im Schnitt kann man von einem Nutzflächengewinn von rund 10qm pro Etage ausgehen, natürlich abhängig von der Hausgröße.

Aber auch unter Umweltaspekten hat ein Holzhaus große Vorteile:

  • Holz ist ein nachwachsender Rohstoff
  • Wenn das Holz aus der Region kommt entfallen lange Anfahrtswege
  • Holz hat einen guten Schall- und Wärmeschutz ganz ohne Styropor, Styrodur oder Sonstigem

Holz wächst einfach im Wald, es muss nicht in einer Fabrik künstlich hergestellt werden.

Ein Holzhaus verfügt über ein optimales Raumklima, denn das Holz, und somit Ihr Haus, lebt auch nach dem Bau für immer weiter. Zum Beispiel die Luftfeuchte wird in einem Holzhaus ganz von allein auf ein angenehmes Niveau reguliert. Im Winter wird im Holz gespeicherte Luft aus dem Sommer, in den Raum abgeben, trockene Luft gibt es also nicht.

altes Holzhaus

sehr altes Holzhaus

Auch die Temperatur wird sehr gut reguliert, durch die guten Dämmeigenschaften von Holz haben Sie es im Winter warm, und im Sommer kühl, ganz ohne aufwendige und teure Technik. Mehr darüber erfahren Sie hier: Gesunder Wohnstil in Holzhäusern von LéonWood.

Ein Vorteil den Sie zu schätzen wissen wenn Ihr Baugrund schwierig ist, Holz ist im Vergleich zu Stein und Beton wesentlich leichter. Bei schwierigen Bodenverhältnissen ist das Fundament für ein Holzhaus also mit weniger Aufwand zu realisieren als ein Massivhaus aus Stein.

Beim Innenausbau gibt es gleich mehrere Vorteile, erstens werden extrem Kosten gespart, zweitens wieder Zeit. Denn wenn Sie sich ein Blockhaus bauen, bleiben die Innenwände so wie Sie sind, das heißt es muss nicht geputzt und tapeziert / gemalert werden. Bedenken Sie diesen Punkt in jedem Fall auf Ihrer Rechnung, denn die Putz- und Malerarbeiten machen einen nicht unerheblichen Teil der Baukosten aus.

Blockhaus

urige Gemütlichkeit in einem Blockhaus

Die Nachteile eines Holzhauses

Natürlich hat ein Holzhaus nicht nur Vorteile gegenüber anderen Bauweisen, welche das sind haben wir herausgefunden.

Holz ist ein Naturprodukt das ständig arbeitet, Holz bzw. das Holzhaus ist also immer in Bewegung, und da gibt es einige Dinge die Gewöhnungsbedürftig sind. Zum Beispiel muss dieser Punkt bei der Verlegung von Rohren und Leitungen beachtet werden. Diese können nicht starr an der Wand befestigt werden wie bei einer Ziegelwand. Am besten Sie suchen sich für den Innenausbau Firmen die bereits Erfahrungen haben mit der Installation in Holzhäusern. Lesen Sie zum Beispiel die Besonderheiten der Elektroinstallation – hier klicken.

Das gleiche gilt auch unbedingt für die Firma die Ihr Holzhaus errichtet, denn im Hinblick auf Luftdichtigkeit können viele Fehler gemacht werden. Die Baufirma sollte also einige Erfahrung im Bau von Holzhäusern nachweisen können.

Wenn Sie sich für ein Blockhaus entscheiden, dann werden Sie nicht um das Thema Setzung herum kommen. Denn ein Blockhaus setzt sich zwangsläufig, das ist zwar eher ein Vorteil als ein Nachteil, da sich Hohlräume so verdichten und das Haus insgesamt „Dichter“ wird. Man muss sich aber trotzdem darauf einstellen. Die im Holz angebrachte Dunstabzugshaube wird nach drei Jahren (ungefähre Setzungszeit) sehr wahrschein nicht mehr so gerade hängen.

Ein Nachteil eines Holzhauses: der regelmäßige Anstrich. Grob kann man sagen dass ein Holzhaus alle 5 Jahre gestrichen werden sollte (verputztes Haus aller 20 Jahre). Dazu wird meist eine Lasur verwendet die offene Poren schließt und das Holz somit weniger anfällig gegen Umwelteinflüsse macht. In der Lasur ist der Bläueschutz meist mit enthalten.

Holz und Wasser vertragen sich nicht, auch nicht bei einem Holzhaus. Wasser sollte immer vom Haus fern gehalten werden, und das gilt innen und außen. Im Außenbereich sollte Regenwasser immer vom Haus weggeleitet werden und nie an der Fassade, im Sockelbereich stehen. Viel Wissenswertes über Feuchte im Holzhaus lesen Sie in diesem PDF.

Und besonders innen gilt es Wasserschäden zu vermeiden, eine ausgelaufene Waschmaschine oder ein übergelaufenes Waschbecken kann ganz schnell zu einem großen Problem werden. Denn eine Trocknung ist nicht so einfach realisierbar wie bei Beton bzw. Ziegel.

Fazit: Wenn Sie in der Planung eines eigenen Hauses sind, dann Wissen Sie jetzt, ob vielleicht auch ein Holzhaus für Sie in Frage kommt. Wenn ja, dann sollten Sie vorab bei Ihrer Stadt / Gemeinde nachfragen ob ein Holzhaus in Ihrem Baugebiet überhaupt zugelassen ist, das ist nämlich nicht immer der Fall.

 

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