Was tun bei einem Wasserschaden?

Es kommt häufig plötzlich und unerwartet, ein Wasserschaden in der eigenen Wohnung oder dem Haus. Jetzt ist besonnenes und vor allem schnelles Handeln erforderlich, denn nur so können Sie einen noch größeren Schaden abwenden. Je früher man die Quelle des Wassers entdeckt, umso eher kann man diese auch abstellen. Was bei einem Wasserschaden zu tun ist, und was die Versicherung bezahlt, das lesen Sie in diesem Ratgeber

Wasserschaden am Parkett

Wasserschaden am Parkett

Hohe Kosten für Wasserschäden

Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen zahlen jährlich sehr viel Geld für die Beseitigung von Wasserschäden in Wohnräumen. Es gibt jährlich allein rund 1,3 Millionen Schäden nur durch Leitungswasser, allein das verursacht 2,1 Milliarden € Schaden. Denn ein Wasserschaden ist heimtückisch, das was man sieht ist meist nur die Spitze des Eisberges.

Aber Lecks in Wasserleitungen sind nur eine Ursache für einen Wasserschaden, es gibt noch sehr viel mehr. Dazu zählen Wasserschäden durch Hochwasser, zum Beispiel bei starken Niederschlägen, geplatzte Wasserschläuche an Waschmaschine oder Geschirrspüler, ein geplatztes Aquarium, eine übergelaufene Badewanne, oder auch ein ausgelaufener/abgetauter Gefrierschrank.

Schnelligkeit zählt bei einem Wasserschaden

Ganz wichtig ist schnelles Handeln sobald sie einen Wasserschaden, bzw. austretendes Wasser entdecken.

Sehen Sie ausgetretenes Wasser an der Waschmaschine oder dem Geschirrspüler, dann greifen Sie sofort zum Putzlappen und Eimer, lassen Sie dieses Wasser nicht erst in das Bauwerk eindringen, sondern entfernen es komplett.

Sehen Sie zum Beispiel Stockflecken an der Decke, dann beobachten sie nicht ob diese größer werden, sondern gehen der Ursache direkt auf den Grund. Wohnen Sie in einem Mehrfamilienhaus, dann sollten Sie sofort die Hausverwaltung bzw. den Hausmeister informieren. Wohnen Sie in Ihrem eigenen Haus, dann sollten Sie selbst auf Suche gehen, oder einen Klempner damit beauftragen. Und jetzt zählt die Zeit, umso eher das Leck gefunden ist, umso besser. Wenn das Wasser aus einer Trinkwasserleitung tropft, dann ist es meist sehr heimtückisch. Denn das Wasser bahnt sich seinen Weg meist über mehrere Etagen, das macht es umso schwerer das eigentliche Leck zu finden.

Werfen sie zunächst einen Blick auf ihre Wasseruhr, sind alle Wasserhähne geschlossen, und keine Wasch- oder Geschirrspülmaschine läuft, dann muss diese komplett stillstehen. Dreht sich eines der kleinen Rädchen ganz langsam, dann ist das ein deutliches Zeichen das irgendwo Trinkwasser entweicht. Sie sollten sofort den Hauptwasserhahn absperren um ein weiteres Austreten von Trinkwasser zu vermeiden.

Jetzt ist es Zeit für die Profis

Ist das Leck lokalisiert, dann sollten Sie den Profis das Feld überlassen, ein Klempner kümmert sich um das Leck und wird die Wasserleitung wieder reparieren. Wichtig ist auf jeden Fall die Trocknung. Größere Wasserschäden haben das Mauerwerk und / oder den Estrich durchfeuchtet, eine natürliche Trocknung dauert viel zu lange, und würde nur Schimmel nach sich ziehen. Der Schaden wird mit abwarten also umso größer. Profis haben dafür spezielle Geräte, darüber lesen  weiter unten mehr.

Doch leider ist nicht alles mit einer Trocknung zu beheben, sind zum Beispiel Gipskartonplatten betroffen, dann müssen diese in jedem Fall ausgetauscht werden. Ist der Wasserschaden lange unentdeckt geblieben, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß das es bereits zu Schimmelbildung gekommen ist. Dieser muss komplett entfernt werden, mit darüber streichen ist es leider nicht getan. Befallener Putz oder Estrich muss dazu komplett entfernt werden.

Problemfall: Schwimmender Estrich

Seit vielen Jahren wird in Neubauten schwimmender Estrich verlegt, das hat sehr viele Vorteile, aber auch einen großen Nachteil. Nämlich bei einem Wasserschaden. Läuft irgendwo Wasser aus dann kann es durch die Fugen am Rand unter den Estrich in die Dämmebene gelangen, dort trocknet es nicht von alleine. Die Folge ist ein Schimmelbefall. Eine technische Trocknung ist zwar möglich, aber auch sehr aufwendig. Dazu müssen mehrere Löcher pro Quadratmeter in den Estrich gebohrt werden, durch diese Löcher wird dann getrocknet. Hier müssen Profis entscheiden ob ein Rückbau eventuell wirtschaftlicher ist. Aber auf keinen Fall sollten Sie einfach abwarten was passiert. Bereits durch kleine Mengen Wasser kann ein großflächiger Schimmelbefall entstehen.

Die Trocknung nach einem Wasserschaden

Ist die Ursache für den Wasserschaden abgeschlossen, dann sollte es direkt ans trocknen gehen. Diese Aufgabe ist auf jeden Fall etwas für die Profis, zum Beispiel für München: Vilson-Trocknung. Diese haben die benötigten Gerätschaften sowie das nötige Wissen um feuchte Wände, Decken, Putze und Estriche wieder zu trocknen, ohne dass Schimmel und modrige Gerüche die Oberhand bekommen.

Es kommen zum Beispiel Luftentfeuchter und spezielle Heizgeräte zum Einsatz. Eine Trocknung dauert zwischen 10 und 30 Tagen, da die Geräte rund um die Uhr laufen, kommt ein ordentlicher Stromverbrauch zustande. Doch diesen übernimmt Ihre Gebäudeversicherung im Rahmen des Wasserschadens.

Wasserschäden vorbeugen

Viele Wasserschäden sind hausgemacht, d. h. können vermieden werden. Häufiger Grund zum Beispiel für ein Leck in der Trinkwasserleitung, sie wird einfach angebohrt und es wird nicht bemerkt. Schon ein unachtsames Einschlagen eines Nagels in die Wand, kann die Trinkwasserleitung treffen. Nicht selten treten nur wenige Tropfen Wasser aus, der Schaden wird erst Monate später sichtbar. Bevor Sie also bohren und nageln sollten Sie auf jeden Fall mit einem geeigneten Gerät überprüfen ob sich eine Wasserleitung in der Wand befindet. Besondere Vorsicht ist geboten wenn Sie eine Fußbodenheizung besitzen, die Wasserführenden Rohre sind meist nur 3-4 cm mit Estrich überdeckt. Sie sollten es also komplett vermeiden in den Fußboden zu bohren.

Ihre Waschmaschine sowie der Geschirrspüler sollte mit einen sogenannten Aquastopp versehen sein, wenn der Wasserschlauch platzt stoppt der Aquastopp die Wasserzufuhr.

Nicht selten kommt der Schaden veraltete und somit beschädigte Silikonfugen, sind diese porös kann Wasser hinter die Dusche gelangen. Geschieht das über einen längeren Zeitraum kommt es zu Schimmel und weiteren Bauwerksschäden. Silikonfugen sind Wartungsfugen, d. h. sie müssen regelmäßig überprüft und erneuert werden.

Welche Versicherung zahlt den Wasserschaden?

Die gute Nachricht vorab, wenn Sie richtig versichert sind dann bleiben Sie nicht auf den Kosten des Wasserschadens sitzen, dann übernehmen verschiedene Versicherungen den Schaden komplett, welche genau, das erfahren Sie jetzt:

  • Wasserschaden an Wohnung / Gebäude bezahlt Ihre Wohngebäudeversicherung, bzw. die des Eigentümers der Immobilie.
  • Ist ein Nachbar der Verursacher des Wasserschadens, dann muss dessen Privathaftpflichtversicherung den Wasserschaden übernehmen.
  • Bewegliche Dinge die durch den Wasserschaden beschädigt wurden, also Möbel, Teppiche, technische Geräte, bezahlt Ihre Hausratversicherung.

Details dazu entnehmen Sie der Versicherungsunterlagen Ihrer jeweiligen Versicherung.

Wichtig: Protokollieren und Fotografieren Sie alles was wichtig sein könnte. Nur so können Sie bei Unstimmigkeiten der Versicherung Beweise vorlegen. Also alle Schäden genauestens Dokumentieren.

Wichtig ist natürlich das Sie den Versicherungen den Wasserschaden unverzüglich melden. Häufig wird Ihnen dann von der Versicherung geholfen, und ein Sachverständiger vorbei geschickt, der den Schaden begutachtet und das weitere Vorgehen mit Ihnen bespricht.

Fazit: Ein Wasserschaden kann jederzeit passieren, wenn Sie Wissen was im Ernstfall wichtig ist, können Sie ganz besonnen reagieren.