Exzenterschleifer – Ideal für den Feinschliff

Dem gewieften Handwerker ist der Griff zum Schmirgelpapier nicht fremd, wenn es Oberflächen zu polieren oder zu schleifen gilt. Doch natürlich wählen Sie ein elektrisches Schleifwerkzeug, wenn Sie eine größere Metall-, Holz- oder Steinfläche bearbeiten möchten. Noch vor wenigen Jahren waren Schwingschleifer das Standardgerät für derartige Tätigkeiten. Inzwischen haben Exzenterschleifer einen beträchtlichen Teil des Marktes erobert. Falls Sie mit dieser Geräteart noch nicht so vertraut sind, wie mit Schwingschleifern, finden Sie in diesem Artikel alle nützlichen Informationen, die Sie vor dem Kauf eines Exzenterschleifers benötigen.

Exzenterschleifer

Exzenterschleifer

Wo liegt der Unterschied zwischen Exzenter- und Schwingschleifer?

Schwingschleifer haben sich bei der Bearbeitung verschiedenster Oberflächen als zuverlässiges Hilfsmittel bewährt. Diese Maschinen schleifen Materialien, indem sie Schleifpapier in Schwingung versetzen, welches mittels einer Haltungsvorrichtung an der Maschine befestigt wird. Jene Schleifpapiere sind meist auf die Dreiecksform beschränkt, so dass es mitunter Mühe bereitet, damit umfangreiche Arbeiten durchzuführen.

Für derartige Tätigkeiten eignet sich eher der Einsatz eines Exzenterschleifers. Diese Geräte sind für großflächige Arbeiten prädestiniert, da deren Schleifscheiben rund geformt sind. So können die Flächen deutlich schneller und gründlicher bearbeitet werden. Darüber hinaus zeichnen sich Exzenterschleifer durch ihren besonders gründlichen Feinschliff aus, weshalb sie auch zum Polieren verwendet werden können. Ein weiterer Vorteil Schwingschleifern gegenüber ist der, dass der Vibrationseffekt erheblich reduziert wurde. So läuft die Maschine viel ruhiger und erlaubt es sogar Über-Kopf-Arbeiten relativ mühelos durchzuführen.

Welche Aspekte gilt es beim Kauf eines Exzenterschleifers zu berücksichtigen?

  1. Leistungsaufnahme

Welche Leistung das Gerät benötigt, ist primär von seinem Einsatzzweck abhängig. Je nachdem, wie umfangreich Ihr Vorhaben ist, können Sie zwischen Schleifscheiben von 80 bis 150 mm Durchmesser wählen. Für Scheiben unter 100 mm genügt ein 200 Watt starkes Gerät. Es empfiehlt sich in einen Schleifer mit mindestens 300 Watt zu investieren, wenn die Schleifscheibe einen Durchmesser von 100 bis 120 mm aufweist. Größere Maschinen sollten eine Leistungsaufnahme von mindestens 350 Watt erzielen. Jedoch sind derartig dimensionierte Exzenterschleifer bereits für betriebliche Nutzung konzipiert.

  1. Anschaffungspreis

Wie bei Schwingschleifern zeigt sich auch bei Exzenterschleifern ein großes Preisspektrum. Sehr günstige Geräte sind mitunter schon ab 20 Euro zu erhalten. Allerdings beschränken sich diese Angebote meist auf das Hauptgerät, d.h. dass Sie das Zubehör extra erwerben müssen. Für eine zuverlässige Maschine sollten Sie daher mindestens 100 Euro investieren. Geräte, deren Anschaffungspreis über 200 Euro liegt, sind eher der Kategorie Profi-Maschine zuzuordnen.

  1. Schleifscheibe & Umdrehungsgeschwindigkeit

Welche Schleifscheibenumfang Sie benötigen, hängt davon ab, wofür Sie den Exzenterschleifer nützen möchten. Für den Standardgebrauch sind Schleifscheiben mit einem Umfang von 120 mm vollkommen ausreichend. Wenn Sie jedoch polierende Tätigkeiten beabsichtigen, sind Scheiben bis 100 mm zu empfehlen. Falls Sie die Maschine für verschiedene Arbeiten nützen möchten, sollten Sie eine aus dem mittleren Preissegment wählen. Deren Zubehör umfasst nämlich meist mehrere Scheibengrößen, während die günstigen Modelle lediglich über fest installierte Schleifscheiben verfügen, welche sich nicht wechseln lassen.

Die Umdrehungsgeschwindigkeit legt fest, mit welcher Frequenz die Schleifscheibe betrieben wird. Jenen Wert sollten Sie beachten, wenn Sie das Gerät für mehrere Materialtypen verwenden möchten. Exzenterschleifer erreichen bei Volllast durchschnittlich 11000 U/min. Diese Frequenz ist für Materialien mit höheren Härtekoeffizienten, wie Metall, Stein oder auch Eiche geeignet. Um die Oberfläche weicher Stoffe (z.B. Fichte) schonend zu bearbeiten, werden deutlich niedrigere Geschwindigkeiten benötigt. Daher sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass sich die Frequenz manuell einstellen lässt.

Holz schleifen

Holz schleifen

  1. Ergonomie & Handling

Zu den Sekundärqualitäten eines elektrischen Werkzeugs, zählt dessen Bedienbarkeit. Informieren Sie sich vor dem Kauf auf diesem Exzenterschleifer Testportal. Besonders Über-Kopf-Tätigkeiten verlangen höchste Konzentration und Sorgfalt des Handwerkers, welche durch ein ergonomisch einwandfrei konstruiertes Werkzeug begünstigt werden. So empfiehlt es sich, einen Exzenterschleifer mit zwei Griffen zu verwenden, da diese leicht kontrolliert werden können. Zusätzlich sollten Sie berücksichtigen, dass die Maschinen ein gewisses Eigengewicht aufweisen. So werden Sie mit einem Schleifer über 3 kg zwar schnelle Ergebnisse erzielen, allerdings verlangt Ihnen dieser auch deutlich mehr Muskelkraft ab, als ein 1 kg-Gerät.

  1. Absaugvorrichtung

Im Zuge schleifender Tätigkeiten ist das Auftreten erhöhter Staubbildung nicht zu vermeiden. Um zu verhindern, dass Sie in einer gigantischen Staubwolke agieren, ist den meisten Exzenterschleifern eine Vorrichtung zur Staubentfernung beigefügt. So sollten Sie im Idealfall ein Gerät erwerben, das über einen Staubsaugeranschluss verfügt. Alternativ dazu gibt es auch Modelle, die den Staub in einer Sammelbox auffangen (ähnlich dem Prinzip des Auffangkorbs bei Rasenmähern).

  1. Arbeitssicherheit

Die geltenden Sicherheitsbestimmungen für umlaufende Maschinen sehen vor, dass diese erst anlaufen, wenn der Nutzer zwei Taster gleichzeitig betätigt, wovon einer dauerhaft gedrückt werden muss. Während längerer Arbeiten kann dies zu Ermüdungserscheinungen der Handmuskulatur führen, weshalb es von Vorteil ist, wenn der Schleifer über die Option verfügt, den Einschaltknopf zu arretieren. Außerdem sollten Sie darüber nachdenken, einen Exzenterschleifer zu erwerben, welcher über eine Tellerbremse verfügt. Diese reduziert die Drehzahl der Schleifscheibe, wenn das Gerät zu stark aufs Werkstück aufgesetzt wird. So schonen Sie die Oberfläche des zu bearbeitenden Materials und können den Rückschlageffekt ausschließen.

Fazit: Es ist kein Zufall, dass Exzenterschleifer einen beträchtlichen Part des Marktpotentials herkömmlicher Schwingschleifer absorbiert haben. Die beiden Bauformen haben dieselbe Preisstruktur und beinahe identische Verwendungszwecke. So weisen Exzenterschleifer Schwingschleifern gegenüber nur einen klaren Nachteil auf: Sie eignen sich nicht zur Bearbeitung von Kanten oder engen Stellen.

Oder anders formuliert: Während Exzenterschleifer die Hauptlast (die ebenen Flächen) tragen, werden Schwingschleifer für die Feinarbeiten benötigt. Da Exzenterschleifer konstant gute Umsätze erzielen, produzieren mittlerweile alle großen Hersteller derartige Werkzeuge. Aufgrund des breiten Angebots, stehen Ihnen umfangreiche Einsatzmöglichkeiten und Preiskategorien zur Auswahl, welche in Zukunft wohl noch zunehmen werden.

 

Lesen Sie auch:
Kompressor für zuhause
die richtige Bohrmaschine kaufen