Einen Kompressor für die eigene Werkstatt kaufen
Sie sind Heimwerker oder Handwerker und haben zu Hause eine kleine Werkstatt eingerichtet? Dann kommen Sie früher oder später nicht drum herum sich einen eigenen Kompressor zu kaufen. Denn diesen braucht man nicht nur für den jährlichen Reifenwechsel, um den Luftdruck der Reifen zu kontrollieren, weit gefehlt. Wenn man einmal einen Kompressor in seiner Werkstatt hat, dann braucht man diesen so oft, dass Sie Ihn schnell nicht mehr hergeben möchten. Auf was Sie achten sollten wenn Sie sich einen Kompressor kaufen möchten, das lesen Sie in diesem Ratgeber.
Ein Kompressor für viele Fälle
Nicht selten kommt die Aussage „einen eigenen Kompressor brauch ich nicht, um den Luftdruck zu überprüfen fahre ich an die Tankstelle“ – doch das ist zu kurz gedacht. Nachfolgenden möchten wir mal aufzählen für was der Kompressor noch alles zum Einsatz kommt.
- Regelmäßige Luftdruckkontrolle an den Autos
- Fahrradreifen aufpumpen
- Staubsauger- und andere Filter sauber blasen
- Fußbälle, Basketballbälle, Handbälle aufblasen
- Luftballons für die nächste Party aufblasen
- Werkbank oder Werkstatt von Staub befreien
- Zum lackieren oder Airbrushen
- Zum Sandstrahlen
Aber es gibt auch spezielle Luftdruckwerkzeuge die an einem Kompressor betrieben werden. Druckluftwerkzeuge haben im allgemeinen Vorteile, Sie sind meist leichter und kleiner als Ihre Elektrokonkurrenten. Da Druckluftwerkzeugen der Elektromotor fehlt sind Sie häufig auch günstiger.
Es kommt natürlich immer auf den Einsatz der Werkzeuge an, das muss je nach Situation und Einsatzhäufigkeit entschieden werden. Ein Beispiel: Tackern Sie viel, egal ob Holzplatten zusammen oder Stoff auf einen Untergrund, dann ist ein Drucklufttacker immer die bessere Wahl. Zum gelegentlichen Bohren ist eine herkömmliche Elektrobohrmaschine vorzuziehen, da diese auch mal schnell woanders eingesetzt werden kann ohne den Kompressor mitzunehmen.
Welcher Kompressor ist der richtige?
Wenn Sie einen Blick in die Angebote werfen dann sehen Sie das ein Kompressor durchaus erschwinglich ist. Doch Sie sollten nicht gleich den erstbesten kaufen. Überlegen Sie zunächst was der Kompressor in Zukunft alles für arbeiten erledigen soll. Denn die kleinen Modelle kommen schnell an Ihre Leistungsgrenzen, der erzeugte Luftdruck ist dann einfach zu wenig um vernünftig, bzw. überhaupt erst damit zu arbeiten.
Ein Beispiel: Oft besteht der Wunsch einen Schlagschrauber zuhause betreiben zu können, damit der alljährliche Reifenwechsel einfach und schnell von der Hand geht. So ein Druckluftschlagschrauber wie in der KFZ Werkstatt wäre da natürlich eine feine Sache. Also Schlagschrauber bestellt und an den Kompressor angeschlossen, beim klick auf den Schalter ertönt das bekannte Summen, alles ist gut. Bis es dann tatsächlich zum Radwechsel kommt, denn die Radmutter lacht über die vergebene Mühe Sie zu lockern, warum das so ist? Schauen wir mal auf die Leistung eines herkömmlichen kleinen Kompressors:
Häufig wird als erstes die Ansaugleistung genannt, denn dies ist die größte Zahl von den technischen Daten eines Kompressors, doch diese Zahl ist für uns nicht wichtig. Viel wichtiger ist die Abgabeleistung, bei einem kleinen Kompressor liegt diese bei einem Arbeitsdruck von 7 Bar ungefähr bei 45 Liter pro Minute bzw.: bei 4 Bar 70 Liter pro Minute.
Jetzt schauen wir auf den Schlagschrauber was auf diesem steht:
Arbeitsdruck 6 Bar
Luftverbrauch: 320 – 550 Liter pro Minute
Anhand dieser Zahlen braucht man nichts weiter erklären, diese Kombination aus Druckluftwerkzeug kann nicht funktionieren.
Es ist also wichtig das Sie auf den Luftverbrauch pro Minute schauen, und dann mit der Abgabeleistung des Kompressors vergleichen, das ist die wichtigste Kennzahl die Sie benötigen um einen richtigen Kompressor zu kaufen.
Kompressor Ölfrei oder mit Öl?
Es gibt Kompressoren die ölfrei sind, das heißt der Motor wird komplett ohne Öl betrieben, das hat durchaus Vorteile. Der Kompressor kann in jeder Position gelagert und genutzt werden, er ist wartungsfrei, es muss kein Öl gewechselt werden.
Doch ölfreie Kompressoren eignen sich lediglich für kurze Einsätze, zB.: Um einen Ball aufzublasen oder einen Filter zu reinigen. Denn durch das fehlende Öl sind diese Kompressoren nicht für den Dauereinsatz geeignet, Sie überhitzen schnell was den ölfreien Kompressor ruck zuck verschleißen lässt.
Für manche Zwecke kann ein ölfreier Kompressor aber von Vorteil sein, zB.: für Airbrush oder Lackierarbeiten. Denn hier wäre ÖL in der Druckluft sehr hinderlich.
Wobei das arbeiten mit Druckluftwerkzeugen sogar ÖL in der Luft benötigt damit das innere der Werkzeuge geschmiert wird.
Wir empfehlen für Ihre Werkstatt zu Hause daher einen Kompressor mit Öl zu kaufen.
Kompressoren gibt es von vielen Herstellern, auch viele NoName Angebote sind zu finden. Doch gerade bei Werkzeug zeigt sich immer wieder: Wer billig kauft, kauft zweimal. Achten Sie daher auf den Hersteller. Für den Heimgebrauch gute Geräte gibt es zum Beispiel von Scheppach.
Der Stellplatz für den Kompressor
Üblicherweise steht der Kompressor unter der Werkbank der heimischen Werkstatt, doch der Lärm den so ein kleiner Kompressor verursacht ist nicht zu unterschätzen. Eleganter ist es, wenn Sie den Kompressor auslagern können, zum Beispiel in die angrenzende Garage.
Damit der Kompressor nicht jedes Mal geholt werden muss wenn Luft benötigt wird, kann man eine kleine Rohrleitung installieren an deren Ende Steckverbindungen für den Luftschlauch aufgepresst oder geschraubt sind. Am besten zeigen wir Bilder aus der eigenen Heimwerkstatt:
Der Kompressor steht in einer Ecke der Garage und wird mit einer Schaltbaren Steckdose bei Bedarf mit Strom versorgt. Er ist angeschlossen an ein Rohrleitungssystem das insgesamt drei Zapfstellen hat, zwei in der Garage und einen in der angrenzenden Werkstatt direkt an der Werkbank.
Die Leitung ist herkömmliches Verbundrohr was auch als Wasserleitung genommen wird. Hier wurden die Reste vom Hausbau verwendet. Die passenden Fittinge gibt es im Fachhandel, wir haben uns für welche Entschieden die ohne Werkzeug verpresst werden können. Da die Luftleitung während dem Bau der Garage verlegt wurde, konnte Sie fast unsichtbar in der Decke verschwinden. Der Aufwand für die Leitungen hält sich stark in Grenzen aber der Nutzen ist sehr groß, man hat in jeder Raumecke einen Luftanschluss ohne dass man meterweise Luftschlauch auf dem Boden liegen hat.