Laminat selber verlegen

Laminat ist mittlerweile zum Alleskönner geworden, was den Bodenbelag in Wohnräumen angeht. Es ist robust, günstig und lässt sich leicht und schnell verlegen. Besonders bei der Optik hat sich einiges getan, Laminat gibt es heute in nahezu jeder Optik. Zum Beispiel kann es täuschend echt nach Echtholz aussehen, aber auch nach Fliesen, es ist schon verblüffend was man mit Laminat optisch erreichen kann. Wenn Sie in einem oder mehreren Räumen Laminat verlegen wollen, dann können Sie das ganz leicht selbst erledigen, heutiges Klick-Laminat ist von jedem versierten Heimwerker schnell und ordentlich selbst verlegt, es gibt nur ein paar Grundlegende Dinge die wir Ihnen in diesem Artikel nennen werden.

Laminat selbst verlegen

Laminat selbst verlegen

Laminat hat sehr viele Vorteile gegenüber anderen Fußbodenbelägen, neben der einfachen Verlegung die praktisch jeder selbst durchführen kann, ist auch der Preis sehr interessant. Denn Parkett oder Fliesen sind meist teurer und können nicht einfach so selbst verlegt werden. Aber auch wenn das Laminat mal erneuert werden soll ist das spielend leicht und ohne Dreck machbar. Wer genau wissen möchte aus was Laminat besteht der klickt hier.

Zum Verlegen von Laminat braucht man nicht einmal spezielles Werkzeug, eine Stichsäge, Bleistift, Winkel und Hammer, eventuell eine Handkreissäge, das war es schon.

Die Vorbereitung – Materialermittlung:

Zunächst müssen Sie den Materialbedarf ermitteln, das geht relativ leicht mit Zollstock oder Bandmaß.  Wenn Sie die Quadratmeter ermittelt haben addieren Sie 5% für den Verschnitt dazu. Da Laminat in Paketen angeboten wird müssen Sie aber meist sowieso mehr kaufen. Das ist aber nicht schlimm, denn legen Sie sich das Laminat was zu viel ist einfach an einen geschützten Ort, manchmal kann es nötig sein ein einzelnes zu tauschen, was beschädigt wurde.

Sollten Sie sich verrechnet haben und es bleiben ganze Pakete übrig dann können Sie diese aber meist problemlos zurückgeben, so lange Sie nicht geöffnet wurden. Wichtig ist den Kassenzettel aufzuheben.

Für die Randleisten / Sockelleisten addieren Sie die Länge der Wände und rechnen Türen heraus, allerdings werden Sie auch hier mehr kaufen müssen da die meisten Fußleisten 2,40m lang sind.

Wenn Sie das Laminat gekauft haben, dann legen sie es für mindestens 48 Stunden in den Raum wo es verlegt werden soll, die Laminatbretter können sich so dem Raumklima anpassen, das beugt Fugenbildung und Wölbungen vor.

Sie müssen ebenfalls noch Trittschalldämmung und eine Dampfsperre (PE-Folie) besorgen, auch das bekommen Sie in jedem Baumarkt.

Der Untergrund

Wichtig ist die Beschaffenheit des Untergrundes zu prüfen. Dieser sollte möglichst eben und glatt sein. Hat der Boden Unebenheiten, Löcher oder ist schief dann sollten Sie unbedingt mit flüssiger Ausgleichsmasse für einen ebenen Untergrund sorgen. Die Verarbeitung der Ausgleichsmasse ist sehr leicht, diese fließt selbstständig so dass eine exakt gerade Fläche entsteht, kleine Löcher werden direkt mit verschlossen.

Auf trockenen Untergrund achten

Wichtig ist das der Untergrund, also der Beton oder Estrich trocken ist. Selbst geringe Feuchtigkeit nimmt das Laminat auf und es kommt zu unschönen Fugenbildungen oder Wölbungen.

Bei einem Neubau mit Fußbodenheizung wird meist nach dem Aufheizprogramm eine Feuchtemessung durch den Estrichbauer durchgeführt, wenn dieser sein OK gibt dann können Sie beginnen.

Laminat auf Teppich oder Fliesen verlegen – geht das?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen Laminat auf vorhandenen Teppichboden oder Fliesen zu verlegen, aber auch hier ist es nötig dass der Untergrund eben sein muss. Der Teppich sollte natürlich nicht zu hoch (Langflor) sein, wichtig ist auch hier das keine Feuchtigkeit vorhanden ist. Schauen Sie an einigen Stellen unter den Teppich, ist Schimmelbildung zu erkennen dann muss er raus und entsorgt werden.

Auf Türen und Zargen achten

Prüfen Sie bereits im Vorfeld ob das Laminat unter die Türen und Zargen passt, wenn nicht dann besorgen Sie sich rechtzeitig das nötige Werkzeug um Türen und Zargen zu kürzen. Zur Not kann man das Laminat um die Zargen herum aussägen, das sieht aber nicht gerade schön aus.

Zum Kürzen der Türen ist meist eine Handkreissäge die erste Wahl.

Die Dampfsperre verlegen

Um aufsteigende Feuchtigkeit, besonders bei Fußbodenheizung, zu verhindern, ist es nötig eine Dampfsperre zu verlegen. Diese dünne PE Folie wird so verlegt das Sie an den Wänden 10cm hochsteht, der Überstand wird dann später wenn das Laminat liegt abgeschnitten.

Die einzelnen Bahnen sollten sich um ca. 15cm überlappen, beim Verlegen der Bahnen können Sie diese mit Klebeband fixieren um ein verrutschen zu verhindern. Die einzelnen Stöße brauchen Sie nicht abzukleben.

Trittschalldämmung verlegen

Laminat ist sehr hart, das macht es zu einem guten Resonanzboden der Schritte und Geräusche gut überträgt, bei einem Fußbodenbelag ist das aber nicht erwünscht, also kommt eine Trittschalldämmung zum Einsatz. Diese wird ohne Fugen und Lücken direkt auf die Dampfsperre verlegt. Im Baumarkt oder Online Handel sind verschiedenste Produkte verfügbar, Platten oder Trittschalldämmung auf der Rolle. Unser Tipp: Verwenden Sie Trittschalldämmung aus Holzfasern.

Tipp: Die Entwicklung geht auch beim Laminat ständig voran, mittlerweile gibt es einen Hersteller der Laminat mit integriertem Trittschall anbietet, die Zeitersparnis ist nicht unerheblich. Hier geht’s zu einem Laminat mit integriertem Schallschutz.

Ist auch die Trittschalldämmung verlegt dann kann es endlich losgehen:

Das Laminat verlegen

Entscheiden Sie sich zunächst für eine Verlegerichtung (hier mehr Details), Profis raten dazu das Laminat mit dem Licht zu verlegen, das lässt den Raum größer wirken und man sieht weniger Fugen, da diese im Licht verschwinden. Das bedeutet also dass die einzelnen Laminatbretter mit der langen Seite in Richtung der Fenster verlegt werden sollten. Wenn dies nicht nach Ihrem Geschmack ist können Sie natürlich eine abweichende Verlegerichtung wählen. Wer es exklusiv mag kann das Laminat auch Diagonal im Raum verlegen, das erhöht aber den Verschnitt.

Zu Anfangszeiten des Laminats musste noch jedes Brett umständlich verleimt und in Position gebracht werden, doch diese Zeiten sind längst vorbei. Sicher haben Sie schon einmal das Wort „Klick-Laminat“ gehört. Das kommt daher das neues Laminat ein hörbares „Klick“ von sich gibt wenn es in die Nut des anderen Brettes einrastet. Achten Sie darauf dass die Nuten des Laminats sauber sind, wenn nur ein grobes Stück Dreck in diese gelangt sieht man das sofort am Fugenbild. Ein sauberes Arbeitsumfeld und ein wachsames Auge sind also wichtig.

Beginnen Sie mit dem ersten Brett in einer Raumecke, nutzen Sie Abstandshalter von 5 bis 7mm um einen gleichmäßigen Abstand von der Wand zu erhalten, da Laminat arbeitet kann aus sonst zu Wölbungen kommen wenn es prass zwischen zwei Wänden verlegt wird.

Laminat verlegen

Das erste Laminatbrett

Liegt das erste Laminatbrett dann klicken Sie an der kurzen Seite das nächste Brett an, bis Sie am anderen Ende des Raumes angelangt sind. Messen Sie nun wie lang das Brett sein muss, denken Sie an den entsprechenden Abstand zur Wand und längen Sie das Brett von der richtigen Seite aus ab, das machen Sie mit einer Handkreissäge, Stichsäge oder mit einem Laminatschneider, diesen können Sie sich im Baumarkt ausleihen. Der Vorteil ist das der Laminatschneider keinen Lärm macht und es kaum Dreck bzw. Späne gibt so wie bei einer Säge.

Mit dem abgesägten Reststück aus der ersten Reihe beginnen Sie nun die zweite Reihe, danach folgen wieder ganze Bretter bis Sie wieder das Ende des Raumes erreicht haben.

So geht es immer weiter bis Sie den kompletten Raum mit Laminat ausgelegt haben.

Die letzte Laminatreihe muss in aller Regel der Länge nach gesägt werden, das können Sie auch mit der Handkreis- oder Stichsäge erledigen, komfortabler geht es aber mit einer kleinen Tischkreissäge.

Schauen Sie nach jeder fertiggestellten Reihe genau die Fugen an, die Laminatreihe jetzt noch einmal rauszunehmen ist problemlos möglich, wenn der ganze Raum fertiggestellt ist geht das nicht mehr so einfach. Ist ein Spalt zu sehen dann kann es sein das Schmutz zwischen den Nuten ist oder es kann auch einmal vorkommen das ein Laminatbrett einen Fertigungsfehler besitzt. Dieses ist dann einfach auszutauschen oder der Schmutz zu entfernen.

Die Sockelleisten

Als Abschluss fehlen natürlich noch die Sockelleisten. Diese Verdeckungen die Dehnungsfugen, die Sie zwischen Laminat und Wand gelassen haben.

Sockelleisten gibt es in vielen verschiedenen Formen und Größen, die Anbringung kann dabei ganz schön knifflig sein. Bei einem Neubau mit geraden Wänden können die Sockelleisten ganz einfach mit Silikon oder Montagekleber an die Wand geklebt werden.

Sind die Wände allerdings nicht gerade dann können die Sockelleisten genagelt oder verschraubt werden, es gibt auch Befestigungssysteme wo Halteclips an die Wand angebracht werden müssen, die Sockelleiste wird dann aufgeschoben.

In den Zimmerecken gibt s die Möglichkeit Abdeckkappen zu verwenden, schöner sieht es allerdings aus wenn Sie die Sockelleisten auf Gehrung sägen. Eine Gehrungssäge ist hier auf jeden Fall wichtig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Heizungsrohre abdecken

Wohnen Sie in einem Altbau dann sind häufig die Heizungsrohre im Sockelbereich verlegt, das sieht nicht unbedingt schön aus und kann im Zuge der Fußbodenerneuerung gleich mit erledigt werden. Denn ist gibt eine tolle Möglichkeit die Heizungsrohre mit entsprechenden Sockelleisten zu verdecken. Diese Sockelleisten werden auch Rohrabdeckleisten genannt und es gibt Sie in vielen verschiedenen Größen. Eine Übersicht verschiedene Rohrabdeckleisten bekommen Sie hier.

Weitere Verlege-Tipps:

Manchmal kann es vorkommen das einzelne Laminatbretter mit etwas Kraft in die richtige Position gerückt werden müssen, das kann man zwar mit dem Einsatz des Handballens erledigen, allerdings schmerzt dieser recht schnell. Besser ist da der Einsatz eines Schlagschutzes, das gibt es für wenige Euro im Baumarkt. Diesen setzt man an die Kante des Laminatbrettes an und kann mit Vorsichtigen Hammerschlägen Kraft auf das Laminat ausüben, damit kann man auch noch etwas retten wenn man eine kleine Fuge in ein paar Reihen davor entdeckt.

Wie weiter oben schon beschrieben muss die letzte Laminatreihe meist längs gesägt werden. Hier kann es je nach Laminat schwierig werden diese letzte, schmale reihe einzuklicken. Das geht einfacher mit einem Zugeisen. Mit diesem „zieht“ man das Laminatbrett in die richtige Position.

Fazit: Laminat selber verlegen ist für einen Heimwerker keine schwere Arbeit, es ist kein besonders Werkzeug notwendig und auch ohne Vorkenntnisse bekommt man ein ordentliches Ergebnis hin. Wir wünschen viel Erfolg beim Verlegen Ihres neuen Laminatbodens.

 

Weitere Anleitungen:
Teppich verlegen