Sicherheitstipps für Heimwerker – was man bei Kleidung und Ausstattung beachten sollte

Wenn Sie im privaten Bereich handwerkliche Arbeiten ausführen möchten, sind Sie den gleichen Risiken ausgesetzt, die auch bei der beruflichen Ausführung von Handwerkerarbeiten auftreten können. Deshalb ist es an dieser Stelle sinnvoll, wenn Sie sich an den Hinweisen orientieren, die von den Berufsgenossenschaften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz gegeben werden.

Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Publikation BGR 189 der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, die sich mit der Benutzung von Schutzkleidung beschäftigt. Entsprechend dieser Anforderungen lässt sich bei der BAB professionelle Arbeitskleidung für den Hobby-Heimwerker zusammenstellen, die den Darstellungen der BG Bau gerecht werden. Die Anforderungen unterscheiden sich nach der Art der auszuführenden Arbeiten sowie den dabei benutzten Maschinen.

Unfall

Unfälle können schnell passieren

Gefahren durch sich bewegende Teile vermeiden

Wenn Sie als Hobby-Heimwerker an der Drechselbank stehen oder mit der Bohrmaschine arbeiten, sollten sie vor Verletzungen durch das Erfassen von sich bewegenden Teilen schützen. Bei der Auswahl der dafür geeigneten Schutzkleidung dient die DIN EN 510 als Orientierungshilfe. Empfehlenswert sind für solche Arbeiten eng anliegende Latzhosen, die mit einer Bundjacke kombiniert werden. Alternativ können Sie auch schmal geschnittene Overalls als Arbeitskleidung tragen. Beim Kauf sollten Sie beachten, dass bei Jacken und Overalls alle Knopfleisten verdeckt sind.

Vorsicht beim Umgang mit Hitze und Funkenflug

Sie möchten sich mit dem Schweißgerät selbst über den Bau von Metallzäunen her machen oder die tragenden Konstruktionen für einen Carport bauen? Dann nutzen Sie bitte immer nur Arbeitskleidung, von den die Ansprüche der Normen DIN EN 533, DIN EN ISO 15025 sowie DIN EN 367 erfüllt werden. Sie besagen, dass die Schutzkleidung aus einem schwer entflammbaren Material bestehen oder zumindest damit beschichtet sein muss. Den Hitzeschutz sollten Sie auch beachten, wenn Sie beispielsweise Ihre Fassade mit einem Hochdruckreiniger mit Dampf oder heißem Wasser reinigen möchten. Hier werden von der Berufsgenossenschaft Bau Hosen und Jacken aus Rindleder empfohlen, die mit seitlichen Verschlüssen ausgestattet sind. Möchten Sie das Sandstrahlverfahren zum Auffrischen Ihrer Fassade verwenden, ist Schutzkleidung nach der DIN EN ISO 14877 zu verwenden, da diese auch eine Abschirmung gegen körnige Strahlmittel bietet.

Schützen Sie sich bei Elektroarbeiten vor einem Stromschlag

Bei Arbeiten an Elektroanlagen aller Art greifen Sie bitte nur zu Arbeitskleidung, von der die Anforderungen der Norm DIN VDE 0680 erfüllt werden. Die optimale Arbeitskleidung besteht hier aus einem nicht leitenden Material und schließt isolierende Schuhe und Handschuhe mit ein. Der beste Schutz bei Tätigkeiten an Elektroleitungen und Elektroinstallationen ist immer die Trennung von der Spannung. Da es dabei aber zu technischen Pannen kommen kann, sollte auf die Schutzmaßnahmen für den Körper keinesfalls verzichtet werden.

Kälteschutz und Warnwirkung nicht außer Acht lassen

Wenn ihr Grundstück an einer Straße ohne breiteren Grünstreifen oder Gehweg liegt und Sie an der Außenseite Ihres Zauns arbeiten möchten, sollten Sie auf die so genannte Warnkleidung nicht verzichten. Die für gewerbliche Arbeiten anzuwendende DIN EN 471 kann hier als Orientierung genutzt werden. Danach sind sowohl Warnwesten als auch Jacken und Hosen mit reflektierenden Bereichen in Leuchtfarben möglich. Möchten Sie an eisigen Wintertagen Außenarbeiten an Ihrem Haus und Grundstück durchführen, sind Sie gut beraten, wenn Sie sich Kälteschutzkleidung nach der DIN EN 342 als Arbeitskleidung zulegen. Bei der Herstellung der modernen Kälteschutzkleidung kommen wesentlich komfortablere Materialien als bei der guten alten Wattejacke zum Einsatz.

Denken Sie immer an eine gute Absturzsicherung

Wenn Sie für Fassadenarbeiten ein Gerüst oder eine Leiter benutzen, sollten Sie an eine persönliche Absturzsicherung denken. Im einfachsten Fall helfen hier Auffang- und Haltegurte, die über die normale Arbeitskleidung geschnallt werden. Bitte verwenden Sie als Absturzsicherung nur Equipment, das eine gültige CE-Zertifizierung mitbringt. Das gilt für die Schutzhelme, Leitern und Gerüste ebenfalls. Außerdem sollten nur Karabinerhaken zum Einsatz kommen, die über einen Sicherungsmechanismus gegen eine unbeabsichtigte Öffnung verfügen.

Sicherheit ist eine Frage der optimalen Auswahl

Auch wenn Sie im privaten Bereich nicht an die Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes gebunden sind, sollten Sie auf die dort und von den Berufsgenossenschaften benannten Sicherheitsmaßnahmen nicht verzichten.

Große Versicherungsgesellschaften geben anhand ihrer gemeldeten Schadensfälle an, dass sich in Deutschland pro Jahr rund 300.000 Unfälle bei Heimwerkertätigkeiten ereignen. Viele dieser Unfälle könnten durch die Anwendung optimaler Arbeitskleidung und Sicherungstechnik vermieden werden. (Quelle: ERGO Verbrauchertipps 2012)

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